Zeitschrift für interkulturelle Germanistik ZİG, no.1, ss.165-168, 2019 (ESCI İndekslerine Giren Dergi)
Nilgin Tanış Polat berichtet in ihrem Beitrag von der Tagung
“Ein Tag in Atlantis”, die an der Ege Universität zu Izmir zum Thema Lyrik und
Übersetzen stattgefunden hat. Franz Josef Czernin, Erhan Altan, Miriam Rainer
und Peter Waterhouse widerspiegelten in ihren Beiträgen anhand von konkreten
Beispielen die komplexe Herausforderung lyrischer Texte, aber zugleich auch
deren Potenziale, die sie im Übersetzungsprozess bieten. Aus unterschiedlichen
Perspektiven befassten sie sich in diesem Sinne mit dem Verhältnis von
Literatur, Übersetzung und Interkulturalität. Der „Tag in Atlantis“, der als
ein Ort des Treffens, des Austauschs und ständigen Wandelns aufgefasst wurde, beleuchtete somit verschiedene
Perspektiven des Übersetzungsprozesses im Hinblick auf poetische
Transformationen. Es wurde offensichtlich, dass gerade die in Gedichten zum
Tragen kommende symbolische Struktur der Sprache einen Spielraum offenlässt –
von eigenen Ideen und Vorstellungen geleitet – in die dargebotene poetische
Welt einzutauchen. Die Beiträge ließen zudem erkennen, dass diese individuellen
Zugänge aber auch auf den Ausgangstext zurückwirken, zumal sie ihre Bedeutung
bereichern. In dieser Hinsicht ist eine wechselseitige Beziehung zu erkennen,
die zwischen alt und neu bzw. zwischen hier und dort erzeugt wird. Hieraus
ergibt sich ebenso die Bedeutung des Übersetzers, der als Auslöser für neue
Zusammenhänge dem Leser eine neue schöpferische Gestaltung des Originalwerkes
präsentiert.